Einzelkämpfer Norris macht McLaren zum Weltmeister! Verstappen crasht Piastri (2025)

Lando Norris hat beim Formel-1-Finale 2024 in Abu Dhabi einen souveränen Sieg gefeiert und daduch McLaren zum Konstrukteurs-Weltmeister gemacht. Nach einer Startkollision zwischen Max Verstappen und Oscar Piastri musste sich der Brite alleine gegen die Ferrari-Teamkollegen Carlos Sainz und Charles Leclerc durchsetzen. Mit einem fehlerfreien letzten Formel-1-Rennen in diesem Jahr feierte er seinen vierten Saisonsieg. Lewis Hamilton beendete seinen letzten Grand Prix für Mercedes nach einer Aufholjagd als Vierter. Verstappen wurde nach einer 10-Sekunden-Strafe für den Kontakt mit Piastri noch Sechster. Nico Hülkenberg fuhr bei seinem letzten Auftritt für Haas als Achter nochmals in die Punkte.

Das Rennen begann mit einem Aufreger am Start. In Kurve eins wurde Oscar Piastri nach einem ungestümen Manöver von Max Verstappen umgedreht. Der Weltmeister drehte sich dabei selbst und wurde obendrein mit einer 10-Sekunden-Zeitstrafe belegt. Das Geschehen an der Spitze wurde daraufhin vom Kampf zwischen Lando Norris und den Ferrari-Piloten um die Konstrukteursweltmeisterschaft bestimmt. Der Brite kontrollierte die Pace an der Spitze und wehrte den Undercut der Scuderia mit Sainz in der Boxenstopp-Phase erfolgreich ab.

Im zweiten Stint enteilte Norris seinen Verfolgern und fuhr nach 58 Runden einen ungefährdeten Sieg ein. Im Ziel lag er sechs Sekunden vor Sainz und 31 Sekunden vor Leclerc. McLaren war mit einem Vorsprung von 21 Punkten gegenüber Ferrari ins Finale gegangen. Die Italiener holten mit den Plätzen zwei und drei zwar acht Zähler auf, doch der erste Konstrukteurstitel seit 1998 war McLaren mit dem Triumph von Norris nicht mehr zu nehmen. Oscar Piastri steuerte als Zehnter ebenfalls noch einen WM-Punkt bei.

Hinter dem Ferrari-Duo landeten George Russell und Lewis Hamilton auf den Plätzen vier und fünf vor Max Verstappen. Die Punkteränge komplettierten Pierre Gasly, Nico Hülkenberg, Fernando Alonso und Oscar Piastri. Durch das Resultat von Gasly behauptete Alpine sich in der Konstrukteursweltmeisterschaft erfolgreich gegen Haas. In seinem letzten Formel-1-Rennen fuhr Kevin Magnussen noch einmal die schnellste Rennrunde, für die er als 16. und Letzter jedoch keinen Bonuspunkt erhielt.

Die Highlights vom Formel-1-Rennen in Abu Dhabi

• Norris siegt und sichert McLaren den WM-Titel
• Verstappen schießt Piastri ab und beleidigt Stewards
• Leclerc macht mit Aufholjagd 16 Plätze gut
• Hamilton wird in starkem letzten Mercedes-Rennen Vierter
• Alpine bezwingt Haas in der WM
• Pleite für Bottas und Magnussen beim F1-Abschied

Formel 1, WM-Stand 2024: McLaren rettet Weltmeisterschaft über die Linie

Der WM-Stand: Die Luft wurde nach dem Zwischenfall mit Piastri noch einmal eng, doch McLaren blieb dank des Sieges durch Norris für Ferrari uneinholbar. Nach 24 Rennen feiert die Traditionsmannschaft aus Woking mit 666 Punkten den Konstrukteurstitel. Die Briten holten sechs Siege, Ferrari kommt auf fünf Siege und 652 Punkte. Für Titelverteidiger Red Bull war mit 589 Punkten trotz der neun Rennsiege von Verstappen nicht mehr als Platz drei drin. Im Mittelfeld setzte sich Alpine mit 65 zu 58 Punkten gegen Haas durch und wurde damit Sechster.

Formel 1 Gesamtwertung 2024: Punkte Fahrer und Teams

Das Wetter: Zum Start des 24. und letzten Formel-1-Rennens der Saison 2024 herrschten optimale Wetterverhältnisse. Die Außentemperatur betrug um 17:00 Uhr Ortszeit in Abu Dhabi 27 Grad Celsius. Mit dem Rest an Tageslicht lag die Asphalttemperatur in der Dämmerung immer noch bei 32 Grad Celsius. Bei Einbruch der Dunkelheit kühlten Luft und Strecke um zwei bis drei Grad Celsius ab. Die Luftfeuchtigkeit lag bei 52 Prozent.

Startunfall: Max Verstappen schießt Oscar Piastri ab

Die Startphase: Das gesamte Feld setzte bis auf eine Ausnahme auf den Medium-Reifen. Einzig Hamilton entschied sich für den Hard-Compound. Die McLaren-Teamkollegen wurden sich aus Startreihe eins auf dem Weg in die erste Kurve erwartungsgemäß einig. Norris behauptete die Führung, für Piastri ging es dahinter trotzdem nicht glatt. Verstappen attackierte und drehte den Australier um. Der Weltmeister legte selber einen 360er hin und sortierte sich als Elfter wieder ein, während sein Unfallgegner auf die letzte Position zurückfiel.

Die turbulente erste Runde setzte sich danach im Mittelsektor fort. Perez geriet in Kurve sechs mit Bottas aneinander und drehte sich ebenfalls. Der Mexikaner fuhr zunächst weiter, stellte sein Auto dann aber ab. Sein Ausfall zog eine VSC-Phase nach sich. Nach der ersten Runde führte Norris vor Sainz, Gasly, Russell und Hülkenberg. Insgesamt 14 Fahrer machten Positionen gut. Der größte Gewinner war Leclerc, der elf Plätze gewann und Achter war. Vor ihm lag Magnussen, der seinerseits sieben Positionen gutgemacht hatte.

Strafen für Max Verstappen und Oscar Piastri

Der frühe Rennverlauf: In Runde drei endete die VSC-Phase und das Rennen wurde wieder freigegeben. Das DRS stand sofort zur Verfügung. Piastri attackierte bei der Anfahrt auf Turn sechs sofort Colapinto und wurde vom Anbremsen des Argentiniers überrascht. Er schob den Williams von hinten an und fügte Colapinto einen Reifenschaden hinten links zu. Piastri beschädigte sich den Frontflügel, der beim gleich darauffolgenden Boxenstopp allerdings nicht gewechselt wurde. Der McLaren-Fahrer ging in Runde fünf lediglich auf den harten Reifen. Colapinto ging nach seinem Plattfuß beim Service ebenfalls auf den harten Compound.

Gegen Verstappen wurde in der sechsten Runde eine 10-Sekunden-Zeitstrafe für die Startkollision mit Piastri ausgesprochen. Der Red-Bull-Fahrer lag mittlerweile wieder auf Rang neun. An der Spitze war Norris bereits enteilt und hatte zweieinhalb Sekunden Vorsprung auf Sainz. Der Gap zwischen dem Spanier und Gasly auf P3 bewegte sich in der gleichen Größenordnung. Hinter Gasly lagen Russell, Hülkenberg, Alonso, Leclerc und Magnussen jeweils im DRS-Bereich. Der als 16. gestartet Hamilton war Zwölfter. In der neunten Runde wurde auch Piastri von der Rennleitung bestraft. Für seinen Kontakt mit Colapinto gab es ebenfalls zehn Sekunden.

In der zwölften Runde ging Leclerc für Platz fünf an Hülkenberg vorbei. Der Ferrari-Fahrer hatte bei seiner Aufholjagd jedoch auch schon drei Track-Limit-Verwarnungen gesammelt und stand damit kurz vor einer Zeitstrafe. Ebenfalls Fortschritte machte Verstappen, der zu diesem Zeitpunkt auf Position sieben fuhr. Im Mittelfeld hatten sich Magnussen, Albon, Stroll und die beiden Sauber-Fahrer mittlerweile für ihren ersten regulären Boxenstopp entschieden.

Max Verstappen beleidigt Stewards wegen Strafe

Die Boxenstopp-Phase:In Runde 14 begannen die Pitstops auch in den Reihen der Top-10. Hülkenberg und Alonso kamen für den Wechsel von Medium auf Hard rein. Einen Umlauf später war Gasly drin. In der 21. Runde kam Leclerc als Vierter zum Reifenwechsel. Er fiel dadurch hinter Gasly auf die achte Position zurück. Drei Runden später ging der Ferrari am Alpine vorbei, während Lawson von P6 ebenfalls die Box ansteuerte und dadurch auf Platz 15 zurückfiel. Der Neuseeländer funkte auf seiner Outlap, dass der linke Vorderreifen lose war. Er kam erneut rein und die Crew zog das betroffene Rad noch einmal an, um das Auto gleich darauf wieder ins Rennen zu schicken.

Norris, Sainz, Russell, Verstappen und Hamilton hatten aus den Top-5 noch nicht gestoppt. In der 26. Runde wechselte Sainz die Reifen. Er fiel dadurch lediglich hinter Russell zurück. McLaren reagierte sofort mit Norris, dessen Vorsprung auf Russell mittlerweile über 20 Sekunden betrug. Der Leader behauptete die Führung nach dem Boxenstopp und kehrte anderthalb Sekunden vor Sainz ins Rennen zurück. Russell war zeitgleich an der Box. Verstappen ging in der 30. Runde von Medium auf Hard und saß dabei seine Zeitstrafe ab. Er sortierte sich als Zehnter hinter Piastri ein und konnte sich im Funk eine Beleidigung der Stewards für die Strafe nicht verkneifen, als er diese als "dumme Idioten" bezeichnete.

Lewis Hamilton mit Overcut erfolgreich

Der weitere Rennverlauf: In Runde 29 gab es mit Colapinto den zweiten Ausfall des Rennens zu verzeichnen. Der vorerst letzte Grand Prix des Argentiniers endete mit einem Power-Unit-Defekt in der Garage. Für den Unsafe Release bei den Racing Bulls erhielt Lawson eine 10-Sekunden Stop-and-Go-Strafe. Schlechte Nachrichten gab es auch für Bottas und Magnussen. Der Finne verbremste sich beim Zweikampf in Kurve sechs und schoss den Dänen ab. Bei Bottas gingen der Frontflügel und die rechte Vorderradaufhängung zu Bruch. Das wahrscheinlich letzte F1-Rennen des Routiniers endete daraufhin an der Box. Magnussen kam ebenfalls rein, griff mit frischen Soft-Reifen aber wieder ins Geschehen ein.

Hamilton wechselt von Platz drei in der 35. Runde als letzter Fahrer im Feld die Reifen. Der Rekordweltmeister ging von Hard auf Medium und lag danach auf Platz sieben vor Alonso und Verstappen. Der Spanier leistete in Runde 38 seinen zweiten Boxenstopp ab und holte sich einen neuen Satz harte Pneus. Mit frischen Reifen stieß er sukzessive wieder in die Punkteränge vor, während unmittelbar dahinter auch Piastri daran arbeitete, in die Top-10 zu kommen.

McLaren hat den längeren Atem

Die Schlussphase: Im Kampf um den Sieg hatte Norris bei Runde 44 einen Gap von fünf Sekunden gegenüber Sainz geöffnet. Leclerc lag 25 Sekunden hinter dem Leader. Die schnellste Pace schlug Hamilton an, der an fünfter Stelle auf dem Medium-Reifen etwa 14 Sekunden hinter Russell lag. Pro Runde holte er über eine halbe Sekunde zum Teamkollegen auf, konnte die Lücke aber erst in der letzten Runde schließen und die Position übernehmen.

An der Spitze hatte Ferrari keine Antwort auf die Pace von Norris. Der McLaren-Fahrer hatte im Ziel nach 58 Runden einen Vorsprung von rund sechs Sekunden auf Sainz. Ferrari verpasste den Titel damit um 14 WM-Punkte. Kurz vor dem Ziel musste Liam Lawson seinen Racing Bull mit einem Defekt am Streckenrand abstellen und sorgte damit auf den letzten Metern für den vierten Ausfall des Sonntags.

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